Hadnet Tesfai - Friends of Friends / Freunde von Freunden (FvF)

Hadnet Tesfai

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Wir haben es geschafft, Hadnet “Hadi” Tesfai in ihrem kleinen Reich in Wedding zu besuchen. Eine gesunde Abwechslung zum hippen Berlin-Mitte. Hadnet ist stolze Bewohnerin einer geräumigen Dachgeschosswohnung um die Ecke vom Leopoldplatz.
Der Wedding-Kiez ist definitiv zum Hometown geworden und bringt alles mit, was das ursprüngliche Berlin zu bieten hat. Nachdem wir bei Hadnet zu Hause waren, haben wir mit ihr noch einen kleinen Spaziergang um den Block gemacht.
Wenn sie nicht gerade bei MTV moderiert, hosted sie eine Radio-Show bei Fritz oder beschäftigt sich mit dem Web-TV der Bild-Zeitung und natürlich ihrem Blog bei Artschoolvets. Hadnet hat auf uns einen zufriedenen, motivierten und vor allem starken Eindruck gemacht.
Sie hat viel zu erzählen und bewegt mit ihren unterschiedlichen Jobs in der Medienlandschaft ein ganze Menge. Mehr dazu im Interview.

Hallo Hadnet. Wo kommst Du ursprünglich her und was hat Dich nach Berlin verschlagen?
Ich komme ursprünglich aus Eritrea in Ostafrika und bin mit meiner Mutter und meinen drei Geschwistern im Alter von 3 Jahren in Süddeutschland (Göppingen) gelandet. Mein Vater kam zwei Jahre später nach. Mit 20 bin ich dann nach Berlin gekommen für ein Praktikum beim Hörfunk. Danach habe ich hier studiert und angefangen zu arbeiten. Jetzt bin ich hier!

Erzähl uns kurz über ein paar Hintergründe von dir und was du aktuell machst?
Hauptsächlich arbeite ich: Moderieren bei Fritz Radio, MTV und Pro Sieben, redaktionell arbeiten und reportern im Web TV von Bild.de, außerdem auflegen und dann blogge ich ja auch noch leidenschaftlich gern.

Wo trifft man dich am Wochenende?
Im Kino, beim Shoppen, auf den Tanzflächen der Stadt, hauptsächlich aber wahrscheinlich beim Shoppen (egal ob im Wedding, in Mitte, Charlottenburg oder sonntags auf dem Flohmarkt in Prenzlauer Berg). Oft auch in irgendwelchen Cafés. Ich mag guten Kaffee.

Bist Du lieber DJane oder Moderatorin?
Schwierig. Ich glaube, ich bin lieber DJ. Music was my first love. Aber moderieren ist, mit einem tollen Gast in einer schönen Sendung oder bei einer guten Veranstaltung, auch großartig.

Wieso bist du in den Wedding gezogen und was waren deine vorherigen Stationen in Berlin?
Der Wedding ist entspannt. Man lebt hier nach dem Prinzip “leben und leben lassen”. Natürlich ist nicht immer alles eitel Sonnenschein im Bezirk, aber Ich wohne jetzt nicht unbedingt in einer der “schlimmen” Ecken des Weddings und
Mitte war mir einfach irgendwann zu anstrengend. Das war wie im Zirkus auf Dauer. Jetzt ist es schön mal hinzufahren, wenn man Lust hat und wenn nicht, dann eben nicht. Vor Mitte habe ich in Charlottenburg gewohnt. Meine ersten fünf Monate in Berlin habe ich aber in Kreuzberg verbracht – 61.
Wenn ich den Wedding verlassen würde, wäre Charlottenburg wieder mein Ziel.

Was bedeutet Hip Hop für dich?
So abgedroschen es auch immer klingen mag: Hip Hop ist für mich ein Lebensgefühl. Das hat natürlich auch ein bißchen was mit Straße zu tun, aber wenig mit “Ghettoromantik”. Das hat mit sozialem Aufstieg zu tun, aber nicht immer mit “Bling Bling”. Das hat viel mit Authentizität zu tun, aber wenig mit “Keepin’-it-real-Gepose”.

Du hast einen riesigen Freundeskreis und eine große Familie. Wie kriegst du das alles unter einen Hut?
Das klappt nur weil meine Freunde und meine Familie ein dickes Fell entwickelt haben, was meine Verfügbarkeit angeht und mir dahingehend viel verzeihen.

Was ist wichtiger Familie, Job oder Freunde?
Family first! Dann gibt es ja noch Freunde, die in der Zwischenzeit Familie sind.

Wer sind deine Vorbilder oder wer wärst du mal gerne einen Tag lang?
Oprah Winfrey. Weil sie eine der wenigen wirklich Mächtigen im Mediengeschäft ist.

Du hast Freunde zu Besuch, wohin führst du sie aus?
Zu El Reda und La Mandria nach Moabit, Saray im Wedding, auf einen Kaffee im Caras (egal welche Filiale) und Sightseeing in der ganzen Stadt. Jeder, der Berlin besucht, sollte auch immer die historischen Orte besuchen. Nur Feiern gehen ist langweilig. Wenn wir ausgehen wollen, hängt das stark davon ab, welche Party steigt.

Wo schickst du Freunde hin, die zum ersten Mal in Berlin sind, damit Sie den besten Eindruck von Berlin bekommen?Den besten Eindruck von Berlin bekommen sie bei mir vor der Haustür. Das ist zumindest ein Teil von Berlin, den man sonst kaum besuchen würde.

Dein Lieblingsplatz/Restaurant in Berlin?
Das sind die Orte, die ich bereits aufgezählt habe. Fehlt noch das Bonfini in Mitte (das Alte in der Münzstr. mochte ich zwar lieber, aber das neue ist auch okay), das Kimchi Princess in Kreuzberg und auch immer wieder gerne das Dudu am Rosenthaler Platz. Wenn Kuchi, dann lieber das in Charlottenburg.

In welcher Stadt würdest du leben, wäre Deine Entscheidung nicht auf Berlin gefallen?
New York.

Welche Musik hörst du aktuell?
Im Augenblick mag ich weniger Hip Hop hören. Mehr alten Rhythm’n’Blues von Sam Cooke, Stevie Wonder. Otis Redding, Womack & Womack. Modernes Zeug von Ryan Leslie, Dwele, Keyshia Cole etc.

Was sind Deine meist gespielten Songs in deinem iTunes?
Ich tippe irgendwas von Kanye West oder Jay-Z, was nicht unbedingt zu meiner Antwort oben passt, aber vor allem Jay-Z ist bei mir einer der Beständigsten und meist gespielten Künstler.

Wir hätten wahrscheinlich noch eine ganze Weile länger mit Hadnet an ihrem Block in Wedding abhängen können, aber bekanntlich hat alles mal ein Ende. Vielleicht sehen und hören wir sie schon bald wieder, entweder als MTV-Moderatorin bei den EMAs in Berlin oder auf ihrer Radioshow bei Fritz. Mehr Informationen findest Du auch auf ihrem Blog bei Artschoolvets.

Vielen Dank für die Zeit und das Interview.

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