Tim Dobrovolny - Friends of Friends / Freunde von Freunden (FvF)

Tim Dobrovolny

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Tim war lange Jahre Manager bei Universal Music und Virgin Records, bevor er die Geschäftsführung bei Get Physical übernahm. Seit letztem Jahr arbeitet er selbstständig als Fotograf mit Musikern, Schauspielern und Künstlern, hat gerade zum ersten mal einen Kurzfilm produziert und baut parallel eine Lifestyle Company für zukünftige Projekte im Medienbereich auf. Er lebt im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg, nahe des Mauerparks. Inspiration für seine Einrichtung findet Tim auf seinen vielen Reisen, beim Leben auf Tour und in der allgegenwärtigen Musik- und Kunstszene.

Tim, was macht für Dich einen guten Tag aus? Da gibt es kein “Must”. Gut ist ein Tag, wenn ich danach zufrieden einschlafen kann und nicht daran denke, was ich heute alles noch hätte machen wollen. Wann und warum bist Du aus Hamburg nach Berlin gekommen? Ich habe seinerzeit bei Universal Music gearbeitet und bin 2002 mit der ganzen Horde von Hamburg nach Berlin gezogen. Eine Freundin kommt aus New York zu Besuch. Sie war noch nie in Berlin. Was zeigst Du ihr als Erstes? Al Contadino Sotto Le Stelle in der Auguststrasse. Was hat Dich dazu bewogen, als Fotograf zu arbeiten? Ich liebe es schöne Momente festzuhalten, und sie immer wieder hervorholen zu können. Deshalb habe ich schon immer, bei fast jeder Gelegenheit, eine Kamera dabei gehabt. Dann habe ich bei Videodrehs oder Fotoshootings immer “Making of”-Fotos gemacht. Viele dieser Fotos haben den Künstlern gefallen und wurden teilweise dann sogar für Cover verwendet (Booka Shade “Cinematic Shades” oder Presse-Folder “Raz O Hara & The Odd Orchestra”). Ich habe dann spasseshalber angefangen, mich auch mal gezielt mit Menschen zu treffen, um Fotos zu machen. Ursprünglich ging es mir nur darum, Kontakte zu Menschen zu knüpfen, die ich toll fand, und ich brauchte einen Vorwand mit Ihnen ins Gespräch zu kommen. So habe ich dann immer meine Kamera mitgenommen. Zu meiner Verwunderung haben sich alle auch immer fotografieren lassen und ihnen gefielen die Fotos sogar. Was machst Du noch außer Management und Fotografie? Zur Zeit produziere ich zum ersten Mal einen Kurzfilm. Es ist das Regie-Debüt meines Freundes Rainer Strecker. Film hat mich schon immer interessiert und gibt mir die Möglichkeit, meinen Horizont zu erweitern und neue Dinge zu lernen. Deine Wohnung am Mauerpark – was macht sie so besonders und warum wohnst Du ausgerechnet hier? Ich hatte das Glück, dass eine Relocation-Agentur den ganzen Umzug von HH nach Berlin organisiert hat. Damals sind sehr viele Kollegen nach Friedrichshain gezogen, Prenzlauer Berg war fast uncool. Mir erschien es aber ganz gut gelegen, gleich in der Nähe des Flughafen Tegel und man ist innerhalb von 10 Minuten in Kreuzberg, Friedrichshain, Mitte und im Westen. Der Hauptbahnhof war in Planung, ebenfalls nur 10 Minuten entfernt. Also eher praktische Gründe. Dazu fand ich die Geschichte des Mauerparks sehr interessant. Zum Beispiel gab Michael Jackson sein einziges Konzert in der DDR hier im Friedrich-Ludwig-Jahn Stadion. Was bedeutet Musik für Dich? Lange Zeit war Musik alles – Ausdruck der eigenen Emotionen und die Möglichkeit, andere Menschen zu emotionalisieren. Mittlerweile ist Musik nur ein Teil von dem, was mich interessiert, aber nach wie vor der wichtigste. Ich mag es, Orte, Momente, Menschen, Gefühle mit Musik verbinden zu können. Angenommen Du könntest Dir das perfekte Line-up für ein Festival ausdenken, wer würde bei Dir an den Start gehen? Depeche Mode, Booka Shade, Mazzy Star, Keith Jarrett, Nick Cave und Camille. Deine jeweiligen Top 5 Alben für die folgenden Momente: Entspannung mit Frau, Party, schlechte Laune und gute Laune? Mazzy Star – Among my Swan Booka Shade – Movements Portishead – Dummy The Beatles – The White Album Wo trifft man Dich Sonntag nachmittags? Meistens nicht mehr im Prenzlauer Berg. Es ist mir durch den Flohmarkt im Mauerpark zu voll hier. Ich verziehe mich meistens zu Freunden in andere Stadtteile oder fahre raus aufs Land. Seine gesammelten Fotografien der letzten Jahre gibt es jetzt in seinem ersten Buch “Catch the moment” zu sehen und ist hier erhältlich. Vielen Dank für das Interview.

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